Bericht zum Vortrag von Dr. Seimer
„Auditive Wahrnehmungsstörungen“ lautete das Thema des Vortragsabends, zu dem der Förderkreis Dr. Seimer, den leitenden Arzt der Abteilungen Phoniatrie und Pädaudiologie am Marienhospital Stuttgart und Landesarzt für hör- und sprachbehinderte Menschen eingeladen hatte.
Über fast 2 Stunden hinweg lauschten die 85 Besucherinnen und Besucher mit großem Interesse den Ausführungen des redegewandten und ausgewiesenen Experten zu diesem Thema. In der sich anschließenden Fragerunde ging der Referent dann noch bereitwillig auf zahlreiche individuelle Fragestellungen ein.
Durch die zeitgleich visuell dargebotene Präsentation gelang es Dr. Seimer, seinen Vortrag verständlich und anschaulich zu gestalten. Immer wieder wurde die komplexe Thematik anhand von praktischen Beispielen oder mit Experimenten, die im Erfahrungsbereich der anwesenden Eltern und Lehrkräfte lagen, veranschaulicht.
Kinder, die zur Abklärung der zentralen Hörfähigkeit bei Dr. Seimer vorgestellt werden, haben Probleme mit dem Zuhören, mit dem Verstehen, Verarbeiten und Wahrnehmen von auditiven Informationen. Diese Schwierigkeiten können sich in der Schule beim Schreiben und Lesen auswirken, denn diese Kinder ermüden rasch, weil sie in Hörsituationen eine hohe Höranstrengung haben.
Ausführlich beschrieb Dr. Seimer, wie er in einer sehr umfangreichen Ausschlussdiagnostik zur Problemeingrenzung gelangt. Hilfreich wäre seiner Meinung nach, wenn ihm Ergebnisse bereits vorangegangener Diagnostik bzgl. Hörvermögen, Intelligenz, und auch differenzierte Beobachtungen vorab zur Verfügung gestellt würden.
Fazit: Wünschenswert wäre eine Sensibilisierung für diese Thematik.
sowie in der Folge das Anbieten von konkreten Hilfestellungen für die von einer auditiven Wahrnehmungsstörung betroffenen Kinder wie z. B.:
- deutliches Sprechen,
- kurze Sätze, (Wortschwall vermeiden)
- die Vermeidung von Störgeräuschen und Lärm
- visuelle Unterstützungen
- die Betonung von wichtigen Inhalten
- das Nachfragen, was verstanden wurde
- ggfs. auch der Einsatz technischer Hilfsmittel
Bericht: M. S.
